Volle AnsprechBar – Rechte Strukturen aufbrechen!

Es bewegt sich was, hier in Schöneweide. In der komplett gefüllten AnsprechBar ist keiner der 40 Plätze mehr frei, die letzten müssen sogar stehen. Die Jusos Treptow-Köpenick hatten zum gemeinsamen Austausch über die rechten Strukturen in Schöneweide geladen. Ende 2011 stellte sich nach ausführlichen Recherchen heraus, dass Nazis Schöneweide nicht nur als Wohn- und Aktionsort nutzen, sondern nun auch ihre wirtschaftlichen Aktivitäten enorm ausweiten. Zahlreiche Läden und Clubs werden von ihnen betrieben und füllen damit möglicherweise die Kassen ihrer menschenverachtenden Gruppierungen.

Wir wollen da nicht nur zuschauen, sondern gemeinsam Schöneweide wieder lebenswert und bunt machen. Zur Beratung kamen zahlreiche Akteure aus dem Ortsteil und dem ganzen Bezirk, darunter auch unser Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD). Zu Beginn wurde ein 15-minütiger Film gezeigt, der die Horrorvision einen von Nazis regierten Schöneweides darstellte. Der Streifen „Ausgeweidet“ war zusammen mit Jugendlichen aus dem Kiez entstanden und wird nun auch an vielen anderen Orten zu sehen sein.

Anschließend führte Oliver Igel aus bezirklicher und politischer Sicht in die aktuelle Lage ein. Kati Becker vom Zentrum für Demokratie konkretisierte das dann, indem sie die neuen Strategien der Nazis erläuterte, neue Symbole nannte und auf die verschiedenen rechten Läden aufmerksam machte. Ergänzt wurde sie von Ulf Bünermann von der Mobilen Beratung gegen Rechts, der ebenfalls weitere Baustellen im Kampf gegen Rechts aufzeigte.

Nun wurden zahlreiche Erfahrungen ausgetauscht, unter anderem von AnwohnerInnen und LadenbetreiberInnen. Es hat sich herausgestellt, dass mehr Leuchttürme im Ortsteil her müssen, die Leben in die Straßen hinein bringen und damit den Nazis ihren Aktionsraum nehmen. Außerdem brauchen wir die Unterstützung der AnwohnerInnen, um mehr Kraft entfalten zu können. Viele erste Ideen wurden gesammelt, der Austausch soll nun fortgesetzt werden. Jung und alt, Nicht-Organisierte und Organisierte, alle wollen ihre Zusammenarbeit intensivieren und sich besser vernetzen. Wir sind motiviert, zusammen die Probleme anzugehen. Wir lassen uns nicht von den Ewig-Gestrigen verdrängen, sondern zeigen jetzt erst recht Präsenz und machen Schöneweide zu einem bunteren und lebensfroheren Ort. Wenn auch du dabei mithelfen willst, dann melde dich bei uns.

Wir brechen die rechten Strukturen wieder auf. Wir vernetzen uns und gehen die Probleme gemeinsam an. Hilf mit!