Am Montag Solidarität zeigen!

Pressemitteilung: Solidaritätskundgebung nach Anschlagsserie in Treptow-Köpenick

Nach einem erneuten neonazistischen Anschlag und Einschüchterungsversuche rufen Zivilgesellschaft, Parteien und antifaschistische Gruppen zu einer Solidaritätskundgebung am Montag, den 27. August um 17.30 Uhr am S-Bahnhof Berlin-Schöneweide auf.

In der Nacht zu Mittwoch wurden Scheiben des Wohnhauses von Hans Erxleben im Ortsteil Adlershof durch Steinwürfe zerstört. Außerdem wurde der Briefkasten durch Böller zerstört. Erxleben ist Sprecher des bezirklichen Bündnisses für Demokratie und Toleranz und sitzt in der Bezirksverordnetenversammlung von Treptow-Köpenick.

Bereits in der Nacht zum 1. August wurde das Wohnhaus des Vizelandesvorsitzenden der Berliner Jusos, Nico Schmolke, mutmaßlich von Neonazis angegriffen. Auch am linksalternativen „Café/ Haus der Jugend Köpenick“ wurde Anfang Juni der Briefkasten zerstört.

Bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage ist die SPD im Fokus der extrem rechten Szene: In der Nacht zu Mittwoch wurde erneut das örtliche Büro der SPD-Jugendorganisation Jusos in Oberschöneweide mit einer Eisenstange attackiert, nachdem schon am Montagvormittag, 20. August, ein Mann mit einer Eisenstange den Eingang des Büros beschädigte.

Kati Becker vom Zentrum für Demokratie Treptow-Köpenick: „Die Anschläge machen mich wütend. Die Neonazis versuchen in Treptow-Köpenick politisch Engagierte einzuschüchtern, in dem sie Einzelne terrorisieren. Es muss jetzt ein deutlichen Zeichen der Solidarität mit den Betroffenen gesetzt werden und gleichzeitig deutlich gemacht werden, dass Neonazis in Schöneweide ein berlinweites Problem sind. Dringend erforderlich ist daher nicht nur die Solidarität durch die Landespolitik, sondern pragmatische und langfristige Unterstützung der zivilgesellschaftlichen Arbeit vor Ort durch den Berliner Senat.“

Die Berliner Jusos fordern unterdessen die „Einsetzung einer Task-Force, da die Situation mit herkömmlichen Ermittlungsmethoden offenkundig nicht verbessert werden kann. Die Sicherheit derer, die sich gegen Rechts engagieren, muss uneingeschränkt gewährleistet sein.“

Helga Seyb von ReachOut der Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt: „Wir beobachten besonders im Süden und im Südosten der Stadt das gleiche System des Terrors gegen Nazigegner_innen und Menschen, die als nicht hierher gehörig definiert werden. Das muss von allen Zuständigen endlich ernst genommen werden und als ein Phänomen wahrgenommen werden. Es handelt sich nicht um Einzelfälle, sondern um fortgesetzte geplante Vertreibungsaktivitäten. Die Betroffenen brauchen alle Unterstützung.“

Die Solidaritätskundgebung für die Betroffenen findet am Montag, 27. August 2012 um 17.30 Uhr am S-Bahnhof Berlin-Schöneweide/ Cajamarcaplatz statt.

Berlin, 22. August 2012

Kontakt:

Zentrum für Demokratie Treptow-Köpenick: Tel: 030 – 65 48 72 93 oder 0152 – 04 42 57 46, E-Mail: zfdtk@t-online.de

ReachOut: Sabine Seyb, Tel.: 030-69568339, info@reachoutberlin.de